Klassenfahrt nach Amsterdam – Was erstmal nach einem Klischee klingt, wurde bei der FTMT2 Ende September 2024 nach wochenlanger und intensiver Planung Realität. Ich meine, was soll da schon schiefgehen?
Doch nun von Anfang: Bei sehr durchwachsenem Wetter trafen wir uns am Montagmorgen vor der Schule und warteten, bis alle eintrudelten. Nach Startschwierigkeiten mit den zuvor hochgelobten Karlsruher Stadtmobilen konnten wir dank des Einsatzes von Herrn Gold und Herrn Lepper unsere Fahrt doch noch starten. Unsere Erwartungen? Um es in Lucas und Max’s Worten wiederzugeben: ,,Viel Kultur und coole Ausflüge. “Was denn auch sonst?!
Nach einem kurzen Zwischenstopp im McDonalds, nicht mehr weit von der holländischen Grenze und ,,Traum von Amsterdam“ in Dauerschleife, kamen wir gegen Nachmittag in jener Stadt an. Der erste Eindruck war wegen des schlechten Wetters nicht allzu euphorisch. Aber das sollte sich in den kommenden Tagen noch ändern. Nun hatten wir Zeit, unsere Koffer auszupacken und das erste Erfrischungsgetränk zu trinken. Unser Tag endete mit einem gemütlichen Abendessen. Die Wahl des Restaurants: eine interessante Mischung aus Pizza, Pasta und Burger. Nicht sehr authentisch niederländisch, aber es war für jeden Geschmack etwas dabei.
Der zweite Tag begann mit einem leckeren, aber doch hektischen Frühstück. Es fiel schnell auf, dass das Hotel auf Klassenfahrten ausgelegt ist und wir mit großem Abstand die Klassenfahrt, mit den ältesten Schülern sind. Unser Tagesziel sollte die SpaceExpo in Noordwijk, eine halbe Stunde südwestlich von Amsterdam, sein. Zunächst bekamen wir in einem Vortrag viel Wissen rund um den ESA- (European Space Agency) Standort Niederlande und dessen Bedeutung für die Raumfahrt vermittelt. Danach wurden wir durch die Ausstellung geführt, die viele Raumfahrtutensilien und einen lebensgroßen Nachbau eines Teiles der ISS beinhaltete. Nachdem wir zurück im Hotel waren, teilte man sich in Kleingruppen auf, um die Innenstadt zu erkunden und dort zu essen. Bei einer anschließenden Bartour durch ein schönes, granatapfelrot leuchtendes Viertel mussten wir schnell feststellen, dass das Bier um einiges teurer als in Deutschland war. Kein Wunder wird dort mehr geraucht als getrunken…
Am Mittwoch sollte es für uns nach Rotterdam zum Hafen gehen.
Zunächst nahmen wir an einer 90 minütigen Bustour durch das riesige Gebiet teil. Dass der Sprecher nur Niederländisch sprach, half wohl einigen dabei, die Fahrt zu einem Powernap umzufunktionieren. Anschließend schipperten wir mit einem Boot etwa ähnlich lange durch die Weiten des Hafens und bekamen viele Eindrücke davon, in welchen Dimensionen die Schifffahrt unterwegs ist. Zum Abschied noch ein erstes Gruppenfoto und dann ging es auch schon weiter zur Markthal in der Rotterdamer Innenstadt. Dort konnte man sich durch unterschiedlichste internationale Küchen probieren und natürlich auch die ein oder andere Story für Social Media schießen. Nun teilten wir uns auf. Ein Teil der Gruppe entschied sich, den Abend dort in einem Pub zu verbringen, während die anderen mit dem Bus zurückgefahren sind. In Amsterdam zurück, ging es für die meisten wieder in die Stadt, um noch mehr Eindrücke zu sammeln und auch ein Café mit Bulldoggen zu besuchen.
Der Donnerstag begann mit einem Highlight für alle Fußballfans. Die Stimmung war genauso gut wie das Wetter. Denn an diesem Tag sollte das erste Mal die Sonne über Amsterdam scheinen. Auch wenn wir weder das Stadion des Karlsruher SC noch das des 1. FC Kaiserslautern besuchten, so waren wir von den Ausmaßen der Spielstätte von Ajax Amsterdam mindestens genauso beeindruckt wie von den Preisen von deren Fanshop. Tja, Erinnerungen sind unbezahlbar, Merchandise offensichtlich auch. Wir wurden von einem sehr netten Herrn durch die Kabinen geführt. Er erbarmte sich sogar, mit unserem frisch angereisten Klassenlehrer, eine Szene aus der Serie Ted Lasso nachzustellen und dabei alle Anwesenden zu amüsieren.
Anschließend ging es für uns zur Käserei von der weltweit bekannten Brand von Henry Willig. So sagte man es uns zumindest. Eine sehr sympathische Mitarbeiterin, führte uns, diesmal auf Englisch, durch den Stall und Teile der Produktionsstätte. Anschließend wurde uns erklärt, wie aus Kuhmilch Käse hergestellt wird. Bei einem kurzen Blick in eines ihrer Lager bemerkten wir schnell, wie viel Käse aus 65 Millionen Litern Milch hergestellt wird. Man beichtete uns, dass die enorme Nachfrage nicht von den eigenen 120 Jersey Kühen gedeckt werden kann. Man achte beim Zukaufen von Milch aber sehr streng darauf, dass die eigenen Standards eingehalten werden. Nach der Führung kamen wir – Überraschung – in einen Fanshop. Da aber die Preise diesmal nicht so astronomisch hoch wie noch einige Stunden zuvor waren, wurde das ein oder andere Rad Käse als Mitbringsel mitgenommen. Das Tagesprogramm endete mit einem Spaziergang entlang der Promenade von einem kleinen, alten Städtchen am Markenmeer namens Volendam. Am Abend aßen wir alle gemeinsam in einem türkischen Restaurant, nicht weit von unserem Hotel entfernt. Auch wenn es eine kurze Meinungsverschiedenheit beim Thema ,,Wie bezahlen wir das Abendessen?“ gab, so hat es allen sehr gut gefallen.
Am Freitag, unserem letzten vollen Tag in Amsterdam, gingen wir nach dem Frühstück in Kleingruppen los, um bei schönstem Wetter und sommerlichen 18 Grad Celsius die Stadt zu erkunden. Am Nachmittag trafen wir uns pünktlich zu einer Führung in der Heineken Experience, der ehemaligen Braustätte des wohl bekanntesten Biers aus Holland. Ein Mix aus Brauereimuseum, interaktiver Erlebnistour und natürlich viele Lobeshymnen auf das hauseigene Bier. Nichtsdestotrotz gefiel es den Allermeisten sehr gut. Vielleicht auch weil es am Ende der Tour 2 – oder auch mehr- Bier in der eigens dafür gebauten Kellerbar gab. Hier konnte sich der ein oder andere beweisen und zeigen, dass er das beste Bier zapfen kann. So zumindest die Aussage desjenigen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Amsterdams wohl angesagtester Frittenbude, wo es Pommes in zahlreichen Variationen mit den exotischsten Soßen sowie Parmesan oder auch einfach Ketchup gab, trafen sich alle zu einem gemeinsamen Abschluss in der Bierfabrik. Da uns diese Location schon am Dienstag sowohl von der Atmosphäre als auch vom Bierpreis überzeugte, sollte das der Ort für den letzten Abend sein. Auch wenn immer wieder von einem Clubbesuch die Rede war, so verlief dieser Abend relativ ruhig. Schließlich wollte man am Samstag früh nach Hause fahren.
Samstag, der letzte Tag: Nach einem kurzen Frühstück und einem letzten Stück Kuchen begaben sich die Busse auf die Heimfahrt. An dieser Stelle großes Kompliment an die Fahrer, die uns die ganze Woche über so unermüdlich chauffiert haben! Auch ein großes Dankeschön an das Lehrergespann aus Herrn Gold und Herrn Glenewinkel und natürlich auch an Herrn Lepper, der (sehr!) spontan eingesprungen ist und deswegen sogar fast seinen Familienurlaub verschieben musste.
Ich denke, ich kann für alle sprechen, wenn ich sage, dass das eine tolle Klassenfahrt war und mit Sicherheit nicht unser letzter Ausflug gewesen ist.
Die FTMT2